}TEST
STANDLAUTSPRECHER
strukturiert
D
ie Schönheit liegt ja stets im Auge
des Betrachters. Als ich die Elac
in Augenschein nahm, ihr edles,
hochglänzendes Nussbaumfurnier wür-
digte, ging es mir kurz durch den Kopf:
Die sollte deine Frau besser nicht zu
Gesicht bekommen, wenn du eine grö-
ßere Investition in neue Boxen vermeiden
willst. In der Tat versteht man es an der
Ostseeküste, so grazile wie formal stim-
mige Lautsprecher zu bauen.
Da macht die 409 keine Ausnahme,
im Gegenteil: Durch den Sockel, auf
dem die eigentliche Box steht, wirkt sie
eleganter als ihre größeren Geschwis-
ter und weiß die gut 30 Kilo, die sie auf
die Waage bringt, gekonnt zu tarnen.
Nur wenn man sie von der magnetisch haf-
tenden Frontbespannung befreit, gibt sie
den Blick auf ihre Hightech-Zutaten teil-
weise frei. Dann zeigt sie den legendären
Schlicht? Höchstens
die Nam ensgebung
der Elac FS 409 legt
diese Vermutung
nahe. Ein Blick auf
den Lautsprecher
lässt schon Zweifel
an dieser These
aufkom m en, der
Hörtest w iderlegt
sie vollends
Jet-Hochtöner in seiner 5. Generation,
der sich durch eine optimierte Geometrie
auszeichnet, die seinen Frequenzgang nun
weiter denn je nach unten reichen lässt,
was die cleveren Elac-Köpfe dazu nut-
zen, ihn noch verzerrungsärmer und mit
höheren Dynamikreserven auszustatten.
Dass man intensiv forschte und pro-
bierte, um neue Wege zu entdecken und
entsprechende Ideen umzusetzen, deuten
auch zwei Diplomarbeiten an, die rund
um das Thema „Generation V“ geschrie-
ben wurden. Insgesamt spricht man bei
Elac bescheiden von „abermals gestei-
gerter Präzision in der Wiedergabe“.
Die 409 zeigt erstmals einen brand-
neuen Mitteltöner mit 15 cm Durch-
messer, den Elac ebenso wie die beiden
18er-Tieftöner selbst entwickelt hat
und im eigenen Haus fertigt. Durch
ihre
Facettenoptik fallen diese
24 STEREO 2/2014